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Sakral­bauten

Taborkirche
Bauherr
Kath. Pfarramt Freudenstadt
Bauort
Freudenstadt

Die Aufgabe

In den Jahren 1998-2002 hatte Andreas Spaett die Möglichkeit, wissenschaftlich über Otto Linder zu arbeiten. Über zehn Jahren später ergibt sich für Andreas Spaett die Möglichkeit, mit unserem Architekturbüro eine Linder-Kirche im Innenraum neu zu gestalten bzw. Ursprüngliches wieder hervorzuheben und zu neuem Glanz zu verhelfen.

Die Taborkirche in Freudenstadt wurde 1930 nach Entwürfen von Otto Linder gebaut. Sie entstand vor dem Hintergrund der „liturgischen Bewegung“, die eine Reform der Liturgie erwirken wollte. Gemeinsam mit dem Sakralraum entstanden Gemeinderäume im Hanggeschoss. Die letzte grundlegende Sanierung erfolgte 1972 durch den Architekt Hans Schlichte, der entscheidende konzeptionelle Änderungen am ursprünglichen Entwurf Linders vornahm. Der Umbau der Kirche im Jahr 1972 hat das Gesamterscheinungsbild des Gebäudes grundlegend verändert.

In den Jahren 2001 bis 2004 wurde das Pfarrhaus mit Verwaltungsräumen neu errichtet und die Gemeinderäume nebst Außenanlage grundlegend saniert. Zusätzlich erfolgte eine Außensanierung der Kirche. Im Innenraum wurde die Kirche zuletzt in den 70er Jahren renoviert.

Nach einer gründlichen Bestandsaufnahme mit Fachingenieuren erarbeiten unsere Architekten einen Vorentwurf zur Sanierung der Innenraumschale und Modernisierung der Haustechnik.

Die Maßnahmen

Der Gestaltungsansatz unserer Architekten greift die grundlegenden gestalterischen Überlegungen von Otto Linder wieder auf. Diese sind im Wesentlichen: die klare Längsausrichtung des Hauptraumes zum Altarbild, mit seiner seitlichen indirekten Belichtung. Die Farbgebung des Innenraums, welcher in seiner ursprünglichen Farbgestaltung weitestgehend rekonstruiert bzw. restauriert wurde. Der Entwurfsansatz unserer Architekten ist in vieler Hinsicht von Wiederherstellung und Rückbau geprägt. Gleichzeitig wird den zeitgemäßen Ansprüchen an die gelebte Liturgie und den aktuellen Nutzungsanforderungen Rechnung getragen. Die wesentliche Umbau-Maßnahmen waren die Demontage der Decke, wodurch die ursprünglichen Proportionen des Kirchenraums weitestgehend wiederhergestellt werden konnte. Der bestehende Boden aus den 70ern wurde aus technischen und gestalterischen Gründen wieder ausgebaut und ersetzt mit einem zum Farbkonzept passenden Steinbelag, unter dem sich eine neue Fußbodenheizung befindet.

Durch das Reduzieren der Anzahl der Kirchenbänke wurde es möglich, den Altarbereich aus der „Chornische“ heraus zu ziehen und den Altar näher zur Gemeinde zu rücken. Außerdem wurden großzügige Raumbereiche geschaffen, die die Zugänge zu Werktagskapelle und Gnadenkapelle bilden. Altar und Ambo stehen nun auf einem großzügigen Podest, auf welchem auch die Sedilien ihren Platz finden. Das Podest ist nun gleichermaßen geeignet für die Liturgie und für die Nutzung der Kirchenmusik/Chor. Die Sicht zum Altarbild ist wieder frei. Der Tabernakel befindet sich nun auf einem halbrunden Podest vor dem Altarbild, auf dem ursprünglich der Hochaltar stand. Damit sind die Proportionen des Altarbildes, das ursprünglich im unteren Bereich hinter dem Hochaltar nicht sichtbar war, wieder hergestellt. Die Werktagskapelle kann nun zum Hauptschiff hin geschlossen werden und bietet dadurch einen introvertierten Raum für den Werktagsgottesdienst, für Meditation oder auch für ein Beichtgespräch und kleinere Familienfeiern. Die ursprünglich schmucklose Eingangsöffnung erhielt ein dreiteiliges Türelement, das komplett vor die linke Kapellenwand verschoben werden kann. Die Oberflächen der Türelemente wurden künstlerisch gestaltet. Sie wirken in der geschlossenen als auch in der zur Seite geschobenen Variante wie großflächige Bilder. Das Taufbecken wurde vor der Kapelle positioniert und ist so auch von der Werktagskapelle aus erreichbar. Die goldene Maria, die Kreuzigungsgruppe, sowie das Taufbecken erhielten durch eine vorgestellte Wandkonstruktion eine Art Passepartout, wodurch die Figuren auf den Wandflächen optisch gefasst und aufgewertet werden. Die funktionalen Einbauten unter der Empore wurden teilweise in die Windfänge verlegt. Sie erscheinen nun in einem einheitlichen Erscheinungsbild und stören den Kirchenraum nicht. Für die neu hinzugekommenen Einbauten und Möbel wurden bewusst zurückhaltende Materialien (Ahorn natur, Schwarzstahl) und dezente Farbtöne gewählt. Diese unterstützen in ihrer Erscheinung die Wirkung des ursprünglichen Farbkonzepts Otto Linders. Für die künstlerische Ausstattung (Altar, Ambo, Tabernakel) war der Künstler Gerhard Nerowski beauftragt.

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